Ostdeutscher Anzeiger – Verlagsmeldung

Ostdeutscher Anzeiger – Verlagsmeldung
Autor: Harald Becker
„Der Orden fordert – und der Staat schweigt“
Nach über einer Woche diffuser Erklärungen, ausbleibender Fortschritte und wachsender öffentlicher Unruhe wendet sich Michael Scott, Sprecher des Bürgermeisteramts, nun mit scharfen Worten an die Öffentlichkeit – und nimmt dabei ausdrücklich Bezug auf das Vorgehen der Schutzpolizei Hohenstein.
In einem persönlichen Gespräch mit dem Ostdeutschen Anzeiger betonte Scott, dass dem Bürgermeisteramt sämtliche relevanten Informationen durch die Polizei übermittelt wurden. Dennoch sieht er die Entwicklung kritisch: „Die Ermittlungen haben sich in ihrer aktuellen Form zu einem Fass ohne Boden entwickelt. Wir sprechen hier von Steuermitteln, die mittlerweile in anderen Abteilungen sinnvoller eingesetzt wären.“
Insiderkreisen zufolge soll Scott intern bereits signalisiert haben, dass die Stadt eine Einstellung der Ermittlungen gegen den sogenannten „Orden des Sterns“ befürworten würde. Eine Entscheidung, die nicht nur innerhalb der Einsatzkräfte für Kopfschütteln sorgt – sondern auch in der Bevölkerung Fragen nach Verantwortung, Prioritäten und politischer Haltung aufwirft.
„Wenn ein Orden mit offenen Drohungen und Entführungen auftritt und die Antwort des Staates darauf der Rückzug ist, dann haben wir mehr als nur ein Sicherheitsproblem – wir haben ein Vertrauensproblem“, heißt es aus dem Umfeld der Schutzpolizei, das anonym bleiben möchte.
Der Orden schweigt nicht. Der Orden handelt. Der Orden fordert. Und währenddessen beginnt der Staat, sich selbst infrage zu stellen.
Der Ostdeutsche Anzeiger fordert die Rückkehr zu klarer Linie, transparenter Kommunikation und entschlossenem Handeln. Die Bevölkerung hat ein Recht auf Sicherheit – und auf Antworten.